Der Start wurde diesmal nicht verschlafen und es hiess nach wenigen Minuten nicht wie in den ersten beiden Spielen 0:2, sondern immer noch 0:0.
Die Zuger hatten sich vorgenommen, zunächst die Sicherheit im Spiel zu finden und danach langsam die Pace zu erhöhen. Dieser Vorsatz konnte auch umgesetzt werden. Im Verlauf des ersten Drittels übernahm Zug in der MUR-Halle in Thun immer mehr das Spieldiktat und setzte die gegnerische Verteidigung zunehmend unter Druck. Doch der Torhüter im Dress der Thuner wusste sich immer wieder mit Glanzparaden in Szene zu setzen und der eine oder andere Zuger Abschluss landete auch neben dem Tor. So wollten in dieser Phase des Spiels trotz der Zuger Überlegenheit noch keine Tore fallen, was sich später noch rächen sollte.
Es lief bereits die 35. Minute, als Robin Planzer endlich den Knoten lösen und die Führung für Zug erzielen konnte. Danach folgte eine effiziente Phase der Blauweissen. In kurzen Abständen trafen zweimal Levin Schaffert und Lars Hänggi zur verdienten 4:0 Führung. Das Spiel hatte man im Griff, die Verteidigung stand sicher und die Tore waren nun auch gefallen. Alles war nach 53 gespielten Spielminuten also in bester Ordnung und die Getränke konnten schon bald kaltgestellt werden. Vielleicht sah es zu diesem Zeitpunkt etwas zu gut aus, sodass mit der ersten Müdigkeit auch die Konzentration nachliess.
Was nämlich in den letzten sieben Spielminuten passierte, war im Hinblick auf den bisherigen Verlauf des Spiels schwierig zu verstehen. Die Thuner konnten plötzlich noch einen Gang zulegen und was zunächst wie ein Pfostenschuss aussah, entpuppte sich als Anschlusstreffer der Berner Oberländer.
Antti Ruokonen nahm sogleich sein Timeout, um den Gegner nicht in Fahrt kommen zu lassen. Genau das geschah aber leider trotzdem. Nur vier Minuten dauerte es, bis die Thuner drei weitere Tore zum 4:4 Ausgleich schiessen konnten. Die Zuger hatte ein Spiel aus der Hand gegeben, das man eigentlich auf allen Ebenen im Griff gehabt hatte. Nach dem Abpfiff der regulären Spielzeit folgte eine torlose Verlängerung, sodass das Penaltyschiessen über Sieg und Niederlage entscheiden musste.
Hier zeigten sich die Thuner als äusserst abgebrüht und brachten die ersten vier Versuche ins Tor, während die Zuger zweimal erfolglos blieben und somit erstmals in dieser Saison als Verlierer von Platz gehen mussten.
[Bild: M. Nussbaum / Text: F. RIspoli]