Der Auftakt in das diesjährige Playoff schien den Zugern bereits entglitten, als sie in den letzten 13 Minuten einen 4:7-Rückstand bei Floorball Köniz in einen 8:7-Erfolg umwandelten. Die Serie geht am Sonntag in Zug weiter.
|29.02.2020/Peter Rohner|
Köniz hatte noch ein Powerplay, vier Minuten waren noch zu spielen. Die Zuger verteidigten mit einer Leidenschaft, wie sie es vorher über weite Strecken der Partie kaum gezeigt hatten. Und auch als die Berner mit einem sechsten Feldspieler anstelle des Goalies verzweifelt den Ausgleich suchten, war immer wieder irgendwie ein Zuger im Weg. Während die Zuger ihren ersten Sieg überhaupt in den Sporthallen Weissenstein feierten, blieben den Könizern nur die langen Gesichter. Sie verloren eine Partie, die sie eigentlich gar nicht verlieren konnten. Von 5:4 auf 7:4 hatten sie zu Beginn des letzten Drittels ihre Führung ausgebaut, als Zug seine Kräfte konzentrierte. Und nichts deutete daraufhin, dass die Zentralschweizer nochmals am Sieg schnupper könnten. Bis Oliver Schmocker unglücklich eingriff: Er lenkte einen Pass Emil Julkunens ins eigene Tor ab und öffnete so den Spalt in die Partie, den Zug benötigte. Adrian Furger schloss einen Konter zum 6:7 ab und schliesslich schoss Julkunen im Powerplay den Ausgleich; es war überhaupt erst der fünfte Überzahltreffer für die Zuger in dieser Saison!
Zum Matchwinner wurde – wie schon sechs Tage zuvor im Cupfinal – Alexander Larsson. Er fand sechseinhalb Minuten vor dem Ende aus spitzem Winkel irgendwo eine Lücke in der nahen Ecke von Patrick Eder. Auf das 8:7, die erstmalige Führung der Gäste überhaupt an diesem Abend, fand Köniz keine Antwort mehr. Die vier Zuger innert viereinhalb Minuten waren die wilde Wende einer Partie, die schon ziemlich wild begonnen hatte. 4:4 stand es nach den ersten 20 Minuten. Die Gastgeber hatten jeweils vorgelegt, doch gelang Zug stets der rasche Ausgleich. Erst im Mitteldrittel war das Spielgeschehen etwas kontrollierter, was Köniz zum 5:4 ausnutzte. Dies schien der Beginn des üblichen Verlaufs in den Partien dieser beiden Teams zu sein. Das favorisierte Köniz schien auf dem Weg im 18. Vergleich der beiden Teams in den letzten drei Jahren den 16. Sieg einzufahren – bis zur wilden Aufholjagd der Zuger.
Telegramm
Floorball Köniz – Zug United 7:8 (4:4, 1:0, 2:4)
Sporthallen Weissenstein, Bern. 450 Zuschauer. SR Bühler/Bühler.
Tore: 6. Bolliger (Hutzli) 1:0. 7. Furger (Bachmann) 1:1. 8. Junkkarinen 2:1. 10. Larsson (Staub) 2:2. 13. (12:10) Bolliger (J. Junkkarinen) 3:2. 13. (12:38) Nigg (A. Dahlqvist) 3:3. 16. Ledergerber (Hirschi) 4:3. 19. Uhr (Kostov-Bredberg) 4:4. 30. Hutzli (Bolliger) 5:4. 42. Baumann (Schmocker) 6:4. 45. Bolliger (Nordh) 7:4. 49. (48:56) Julkunen (Eigentor Schmocker) 7:5. 50. (49:43) Furger (M. Laely) 7:6. 52. Julkunen (Dahlqvist/Ausschluss Pillichody) 7:7. 54. Larsson (Julkunen) 7:8.
Strafen: 2mal 2 Minuten gegen Floorball Köniz. 1mal 2 Minuten gegen Zug United.
Floorball Köniz: Eder; Junkkarinen, Castrischer; Hirschi, Ruh; Fabian Michel, Cedric Haldemann; Herzog; Bolliger, Hutzli, Nordh; Aebersold, Ledergerber, Pillichody; Baumann, Schmocker, Pascal Michel.
Zug United: Nilsson; Adrian Uhr, Kostov-Bredberg; Menon, Yannick Schelbert; Staub, Grüter; Tobias Flütsch; Knüsel, Mock, Laely; Julkunen, Nigg, Dahlqvist; Bachmann, Larsson, Furger; Daniel Uhr, Rubi, Fiechter.
Bemerkungen: Köniz unter anderem ohne Maurer (verletzt), Zug ohne Peter Flütsch, Joshua Schelbert (beide verletzt), D’Oto, Reto Flütsch, Sandro Niederberger (alle nicht einsatzberechtigt) und Nils Schälin (U21). 52. Timeout Köniz. Köniz ab 58:00 bei Ballbesitz ohne Goalie.