Ein Tor in Unterzahl sicherte Zug United den Sieg in einem zuweilen heissblütig geführten Duell mit den Unihockey Tigers aus Langnau den 4:3-Sieg. .
|30.11.2019/Peter Rohner|
Es war die grosse Chance für die Tigers Langnau. Powerplay zu Spielmitte. Aber wie schon im Überzahlspiel zuvor fanden sie keinen Weg durch die gut organisierte Box der Zuger. Viel mehr war es Tim Mock, der mit sich einem Energieanfall und etwas Glück auf der linken Seite durchsetzte und in der Mitte den mitgelaufenen Emil Julkunen bediente. Statt 3:3 hiess es vor 441 Zuschauern in der Espace Arena in Biglen 4:2 für Zug United. Der Vorsprung war zumindest nach 40 Minuten nicht unverdient.
Doch die Zentralschweizer wussten auch, dass die Emmentaler nie aufgeben. Eindrücklich hatten sie dies im Saisonauftaktspiel ausgerechnet gegen Zug demonstriert, als sie im letzten Drittel einen 1:5-Rückstand in einen 6:5-Sieg umwandelten. Die Tigers setzten die Zuger im letzten Drittel denn auch tatsächlich unter Druck und kamen zu Chancen. Doch im Gegensatz zum Saisonstart standen die Zuger in der Defensive besser. Sie verpassten es aber, den Schlussspurt der Gastgeber einzubremsen. Zwei Powerplays – davon gar 16 Sekunden in doppelter Überzahl – liessen sie ungenutzt verstreichen. Auch das Time-out der Zuger bremste die Angriffsmaschinerie der Tiger nur unwesentlich. Weil aber die Blockarbeit gut funktionierte und Petter Nilsson – wie auch sein Antipode Jürg Siegenthaler – eine starke Partie spielte, erzielten die Emmentaler nur noch den Anschlusstreffer durch Janis Lauber. Auch in den hektischen letzten drei Minuten, als die Tigers mit sechs Feldspielern auf den Ausgleich drückten, fiel kein Treffer mehr, dafür das eine oder andere böse Wort zwischen den Protagonisten auf und neben dem Feld.
Damit endete für die Tigers die Partie, die so gut für sie begonnen hatte, mit einer Enttäuschung. Simon Flühmann nach einem Ballgewinn in der eigenen Zone sowie Lauber nach einer schönen Kombination und einem platzierten Direktschuss hatten das Heimteam innert 62 Sekunden in Führung gebracht. Und die Gäste waren nach zehn Minuten damit noch gut bedient, als aus dem Nichts der Anschlusstreffer fiel. Alexander Larsson spielte einen Freischlag aus der Ecke gedankenschnell auf Adrian Furger. Und der Lohn für den starken Beginn der Berner war nach 16 Minuten gänzlich weg. Adrian Uhr bediente nach einem Rush übers ganze Feld Adrian Bachmann mit einem perfekten Diagonalpass, der mit seinem 2. NLA-Tor das 2:2 erzielte.
Danach fanden die Zuger besser ins Spiel und hatten vor allem im zweiten Drittel Chancen, das Spiel auf ihre Seiten zu zwingen. Schon im ersten Spielabschnitt hatten Carl Kostov-Bredberg und Emil Julkunen je einen Penalty nicht nutzen können. Hingegen nutzten sie eine andere Standardsituation zur Führung. Julkunen spielte einen Freischlag schnell auf den vorpreschenden Kostov-Bredberg, der die Tigers-Defensive damit düpierte und Zug letztlich auf Siegkurs brachte. Schon am 11. Januar 2020 werden sich die beiden Teams an gleicher Stätte wieder gegenüberstehen – im Halbfinal des Schweizer Cups.
Telegramm:
Tigers Langnau – Zug United 3:4 (2:2, 0:2, 1:0)
Espace-Arena, Biglen. 441 Zuschauer. SR Preisig/Schuler.
Tore: 4. Flühmann (Gfeller) 1:0. 5. Lauber (Simon Steiner) 2:0. 11. Furger (Larsson) 2:1. 16. Bachmann (Adrian Uhr) 2:2. 25. Kostov-Bredberg (Julkunen) 2:3. 31. Julkunen (Mock/Ausschluss Dahlqvist!) 2:4. 54. Lauber (Guggisberg) 3:4.
Strafen: 2mal 2 Minuten gegen Tigers Langnau. 2mal 2 Minuten gegen Zug United.
Tigers Langnau: Jürg Siegenthaler; Schlegel, Jakob; Langenegger, Beer; Mosimann, Stefan Siegenthaler; Meister, Strohl; Flühmann, Gfeller, Glauser; Lauber, Meyer, Simon Steiner; Kropf, Guggisberg, Mathias Steiner; Gerber.
Zug United: Nilsson; Menon, Kostov-Bredberg; Staub, Grüter; Adrian Uhr, Yannick Schelbert; Tobias Flütsch; Julkunen, Nigg, Dahlqvist; Rubi, Larsson, Furger; Bachmann, Mock, Fiechter; Daniel Uhr, Laely.
Bemerkungen: Zug ohne Peter Flütsch (verletzt), Joshua Schelbert (krank), D’Oto, Reto Flütsch und Niederberger (alle 1. Liga). Time-outs: 53. Zug United; 57. Tigers Langnau. Tigers ab 57. bei Ballbesitz mit sechstem Feldspieler anstelle des Goalies. 7. Kostov-Bredberg verschiesst Penalty. 17. Julkunen verschiesst Penalty.