Zug United gewann das Corona-Nachholspiel in Chur 4:2 und machte einen wichtigen Schritt Richtung Playoff-Qualifikation. Schon am Wochenende stehen zwei weitere Partien an.
|11.02.2022/Peter Rohner|
Die Churer bedrängten in den Schlussminuten noch einmal das Zuger Tor, mit sechs Feldspielern. Doch die Zentralschweizer wehrten sich mit Kräften und kamen ihrerseits gar einem fünften Treffer nahe. Die Bedeutung des Spiels war indes nicht erst nach der Schlusssirene und mit dem erleichterten Jubel der Zuger spürbar. Beide Teams agierten in diesem Corona-Nachholspiel der 15. Runde kontrolliert und waren bedacht, das Risiko zu minimieren. Deshalb war es wenig verwunderlich, dass Torchancen im ersten Drittel eher Mangelware waren. Die Zentralschweizer hatten schon früh durch Alexander Hallén. Doch Christoph Reich erwies sich an diesem Abend als Hexer im Churer Gehäuse.
Als die Hundertschar in der Churer GBC-Halle schon mit einem torlosen ersten Drittel rechnete, schnappte sich Aaro Helin den Ball nach einem Fehler im Zuger Spielaufbau und düpierte Keeper Nils Schälin mit einer schönen Finte. Die Zuger Reaktion kam postwendend. Schälin lancierte mit einem Auswurf Adrian Bachmann auf der linken Seite, der mit einem Pass Alexander Larsson auf der anderen Seite fand. Der Schwede überwand Reich mit einem platzierten Direktschuss.
An der Physiognomie der Partie änderte sich auch im zweiten Drittel wenig. Beide Teams waren bemüht, das Spiel möglichst risikolos zu kontrollieren und aufzubauen. So wurde eine Strafe gegen Mauel Rieder zum Dosenöffner für Zug. Irgendwie fand André Andersson im Powerplay eine Lücke in der ansonsten leidenschaftlich blockenden Churer Abwehr. Und auch die zweite Überzahlmöglichkeit, schon im dritten Drittel, nutzten die Zentralschweizer. Alexander Hallén verwertete nach einem Konter über Andersson und Adrian Furger zum 3:1. Nur 46 Sekunden und einen Konter später stand es gar 4:1: Mario Stocker passte durch die Beine von Dario Decasper zu Larsson, der Reich geschickt aussteigen liess. Das 2:4 durch Tom Nussle sechs Minuten vor dem Ende war letztlich nur noch Makulatur.
Dank den drei Punkten konnten sich die Zentralschweizer Luft am Playoff-Strich verschaffen. Der Vorsprung auf das neuntplatzierte Waldkirch-St. Gallen beträgt nunmehr sieben Zähler bei noch je vier ausstehenden Partien. Für Zug United geht es Schlag auf Schlag weiter: Am Samstag gastiert Rekordmeister SV Wiler-Ersigen in der Dreifachsporthalle der Kantonsschule in Zug und am Sonntag empfangen die Zuger an gleicher Stelle den UHC Thun (19 Uhr). Die beiden Berner Teams repräsentieren ungleiche Kaliber: Wiler-Ersigen gehört zu den ersten Anwärtern auf den Meistertitel, zusammen mit Köniz und den Grasshoppers. Und mit den beiden Finnen Tatu Väänänen und Joonas Pylsy sowie mit dem Slowaken Michal Dudovic verfügen sie über Spieler mit Extraqualitäten. Dazu haben sich mit Gianluca Persici oder Jan Ziehli zwei Eigengewächse fest in der NLA etabliert. Thun wird sich auch in dieser Saison wieder gegen den Abstieg wehren müssen. Allerdings sollten die Zuger gewarnt sein: Das Hinspiel in Thun gewannen sie nur in extremis dank einem Last-Minute-Tor von André Andersson 6:5.
(Bild Michael Peter)
Telegramm
Chur Unihockey – Zug United 2:4 (1:1, 0:1, 1:2)
Gewerbliche Berufsschule, Chur. 125 Zuschauer. SR Colacicco/Roth.
Tore: 17. (16:35) Helin 1:0. 18. (17:28) Larsson (Bachmann) 1:1. 31. Andersson (Furger/Ausschluss Rieder) 1:2. 46. (45:40) Hallén (Furger/Ausschluss Monighetti) 1:3. 47. (46:26) Larsson (Stocker) 1:4. 55. Nussle (Cavelti) 2:4.
Strafen: 2mal 2 Minuten gegen Chur Unihockey. keine Strafen.
Chur Unihockey: Reich; Mettier, Sesulka; Bischofberger, Söderberg; Decasper, Jung; Helin, Hyrkkönen, Monighetti; Nussle, Schlegel, Beeler; Rieder, Brunold, Cavelti.
Zug United: Schälin; Uhr, Furger; Staub, Mock; Menon, Schelbert; Tobias Flütsch; Hallén, Nigg, Andersson; Bachmann, Larsson, Stocker; Maurer, Andri Flütsch, Schmidiger; Knüsel.
Bemerkungen: Zug ohne Bäcklin, Egli, Odermatt (nicht im Aufgebot), Laely (verletzt), Nilsson, Neidhart, Khan und Hess (nicht eingesetzt). 59. Timeout Chur, danach bei Ballbesitz ohne Goalie.