Zug United holte aus den beiden Partien zum Re-Start der NLA vier Punkte. Der Niederlage nach Verlängerung in Köniz folgte ein 12:6-Kantersieg beim UHC Uster.
|11.01.2021/Peter Rohner|
97 Tage nach dem letzten Ernstkampf standen die Unihockeyaner wieder für Ernstkämpfe in den Sporthallen. Zug beendete das Restart-Wochenende mit zwei Spielen erfolgreich. Beim UHC Uster sorgte vor allem André Andersson (8 Skorerpunkte) für das offensive Spektakel beim 12:6-Sieg. Die Zürcher Oberländer zeigten sich vor allem zu Beginn gut erholt von der Kanterniederlage gegen Waldkirch-St. Gallen und reagierten gut auf die Führung der Zuger durch Captain Tim Mock und brachten sich durch Florian Bolliger und Raphael Berweger in Front. In der Folge übernahmen die Zentralschweizer zusehends das Spieldiktat und legten ihrerseits noch vor der ersten Pause wieder vor: Andrea Menon, Adrian Bachmann und Emil Julkunen legten zum 4:2 vor.
Auch im zweiten Drittel kontrollierten die Zuger das Spielgeschehen – es traf aber zweimal Uster. Es sollte aber das letzte Aufbäumen des Heimteams sein. Ein Energieanfall von Mock bedeutete wieder die Führung. Im Powerplay erhöhte Liga-Topskorer Alexander Hallén auf 6:4 und der Zuzug von Falun doppelte noch vor der zweiten Pause nach.
Nach nur 25 Sekunden im Schlussabschnitt brachte Simon Suter die Hoffnung kurzzeitig zurück. Doch dann folgten auch Sicht des Heimteams fatale Minuten, die das Duo Hallén-Andersson zu drei Treffern und zur Spielentscheidung nutzten. Letztlich machte Severin Nigg das Dutzend voll und Zug feierte souverän den ersten Sieg in der laufenden Saison in der Fremde.
Fünf Sekunden fehlten zu drei Punkten
Weniger erfolgreich war der Ausflug für die Zuger am Freitagabend nach Bern – er endete mit dem plötzlichen Tod: Eine kleine Finte nach links, vorbei an Severin Nigg, sofort nach rechts Richtung Tor und ein platzierter Schuss ins hohe Toreck. Nach 66:17 Minuten löste Tobias Saner bei Floorball Köniz riesigen Jubel aus – und sorgte für bedröppelte Minen bei Zug United. Noch zwei Minuten vor Schluss führten die Zentralschweizer in Bern mit zwei Toren Differenz. Die Gastgeber belohnten sich jedoch mit dem Mut zum Risiko und für ihren nie aufsteckenden Kampfgeist. Mit einem zusätzlichen Feldspieler gelangen ihnen zwei Tore und erzwangen damit die Verlängerung. Besonders ärgerlich aus Zuger Sicht war der Ausgleich. Erst gestanden sie Köniz mit einem unnötigen Foul hinter dem eigenen Tor sechs Sekunden vor Schluss einen Freischlag aus der Ecke zu. Und aus diesem resultierte auf einfachste Weise nur eine Sekunde später der Ausgleich. Jonas Ledergerber fand im Rückraum den Tschechen Martin Kisugite, der mit einem Direktschuss traf.
So rann Zug United der Lohn für eine über weite Strecken gute Partie gegen das stark ersatzgeschwächte Köniz in quasi letzter Sekunde aus den Händen. Während bei den Bernern nämlich mit Manuel Engel, Simon Jirebeck und Manuel Maurer die drei besten Skorer fehlten, sorgten Captain Tim Mock sowie die Schweden André Andersson und Emil Julkunen – letzterer nach einer herrlichen Direktpassstafette – für eine scheinbare komfortable Führung. Und selbst auf die jeweiligen Anschlusstreffer der Könizer zum 1:3 und 2:4 hatten die Zentralschweizer jeweils die zügige Antwort. Erst in der Schlussphase entglitt ihnen das Spieldiktat und Köniz erspielte sich vermehrt Möglichkeiten. Tim Kramer hielt bei seinem Meisterschaftsdebüt für Zug sein Team mit einigen schönen Paraden in Führung – bis eben zu den zwei letzten Minuten, als auch er machtlos war.
Telegramme
Floorball Köniz – Zug United 6:5 n.V. (0:2, 1:2, 4:1, 1:0)
Sporthallen Weissenstein, Bern. SR Bühler/Bühler.
Tore: 4. Mock (Julkunen) 0:1. 12. Andersson (Hallén) 0:2. 21. (20:48) Julkunen (Nigg) 0:3. 25. Poffet (Saner) 1:3. 28. Andersson (Hallén/Ausschluss Würz) 1:4. 48. Hutzli (Ledergerber/Ausschluss Graf) 2:4. 52. Staub (Hallén) 2:5. 55. Ledergerber (Kisugite) 3:5. 59. (58:28) Hutzli (Ledergerber) 4:5 (Köniz ohne Goalie). 60. (59:55) Kisugite (Ledergerber) 5:5 (Köniz ohne Goalie). 66. (65:17) Saner (Willfratt) 6:5.
Strafen: 1mal 2 Minuten gegen Floorball Köniz. 1mal 2 Minuten gegen Zug United.
Floorball Köniz: Eder; Holopainen, Schmocker; Ledergerber, Ruh; Kisugite, Haldemann; Guggisberg, Hutzli, Aebersold; Würz, Tringaniello, Pascal Michel; Wilfratt, Poffet, Saner.
Zug United: Kramer; Bachmann, Uhr; Maurer, Tobias Flütsch; Graf, Menon; Egli, Laely, Furger; Julkunen, Nigg, Mock; Hallén, Staub, Andersson.
Bemerkungen: Köniz unter anderem ohne Engel, Jirebeck und Maurer (alle verletzt), Zug ohne Larsson und Schälin (beide verletzt); nicht eingesetzt: Nilsson; Khan, Knüsel, Rubi, Schelbert und Schmidiger. Time-out Köniz: 60. (59:27).
UHC Uster – Zug United 6:12 (2:4, 2:3, 2:5)
Buchholz, Uster. SR Schuler/Sprecher.
Tore: 6. Mock (Julkunen) 0:1. 7. Bolliger (Stäubli) 1:1. 12. Berweger (Hurni) 2:1. 16. Menon (Andersson) 2:2. 18. Bachmann 2:3. 20. (19:02) Julkunen (Andersson) 2:4. 24. Suter (Berweger) 3:4. 27. Klauenbösch (Heierli) 4:4. 29. Mock 4:5. 34. Hallén (Andersson/Ausschluss Stäubli)) 4:6. 35. Hallén (Andersson) 4:7. 41. (40:25) Suter (Berweger) 5:7. 43. Hallén (Andersson/Ausschluss Schmid) 5:8. 46. Hallén (Andersson) 5:9. 49. Andersson (Staub) 5:10. 53. Kulmala (Suter) 6:10. 56. Andersson (Hallén) 6:11. 57. Nigg (Julkunen) 6:12. – Strafen: 3×2 Minuten gegen Uster, 2×2 gegen Zug United.
Uster: Feiner; Heierli, Hurni; Bolliger, Ledergerber; Wüst, Klöti; Klauenbösch, Berweger, Suter; Pražan, Schmid, Stäubli; Gallati, Schläpfer, Zimmermann; Svatoš, Kulmala.
Zug United: Nilsson; Bachmann, Uhr; Graf, Menon; Maurer, Schelbert; Rubi, Laely, Furger; Hallén, Staub, Andersson; Julkunen, Nigg, Mock; Egli.
Bemerkungen: Uster ohne Beerli, Helbling, Zürcher, Zug ohne Larsson und Schälin (beide verletzt); nicht eingesetzt: Kramer; Khan, Knüsel, Flütsch und Schmidiger. – 27. Pfostenschuss Bolliger. 52. Timeout Uster.