Zum Abschluss der Vorrunde musste die Zuger U16 in Köniz antraben. Eine Partie mit einigen Wendungen endete aus Zuger Sicht sehr unglücklich mit einer 5:6 Niederlage
Kurz nach dem Wintereinfall von Ende November reiste die Zuger U16 ins verschneite Köniz. Die letzte Partie der Vorrunde stand an und mit einem weiteren Sieg hätte man in der Tabelle den dritten Rang festigen können. Also nahmen sich die Jungs aus Zug vor, das Spiel von Anfang an in die Hand zu nehmen. Irgendetwas ging bei diesem Vorhaben jedoch schief. Im ersten Drittel spielten die meisten Zuger etwa so, als hätte ihnen jemand heimlich eine aus heutiger Sicht unbespielbare leuchtgelbe Jolly-Air-Schaufel aus den Neunzigerjahren des letzten Jahrhunderts an den Stock montiert, oder so, als würde man in Köniz nicht mit runden, sondern mit eckigen Bällen spielen. Jedenfalls versprangen die Bälle reihenweise von den Zuger Schaufeln – oft direkt in den Lauf des Gegners – sodass kaum ein zusammenhängender Spielfluss erkennbar war. Das Beste nach 20 Minuten war der Spielstand, der nur einen 1:3 Rückstand anzeigte. Man hätte auch höher zurückliegen können.
Nachdem sich die mitgereisten Eltern in der Pause darüber unterhalten hatten, mit welchen Mitteln man die Zuger vielleicht noch aufwecken könnte, sahen die Zuschauer im Mitteldrittel ein anderes Bild. Zug liess die Mängel aus dem ersten Abschnitt in der Garderobe zurück und spielte plötzlich munter nach vorne. Gleichzeitig liess Köniz etwas nach und prompt konnte das Spiel zum 4:3 aus Zuger Sicht gedreht werden. Die Zuger glänzten dabei auch mit zwei schön herausgespielten Powerplaytreffern.
Von diesem Glanz war im letzten Drittel wiederum wenig zu sehen. Köniz drehte wieder auf, kombinierte sich Mal für Mal vors Zuger Tor, sündigte aber oft im Abschluss. Nach mehreren Aluminiumtreffern und einem misslungenen Penalty gelang dem Heimteam der Ausgleichstreffer doch noch und auch auf den 5:4 Führungstreffer der Zuger konnten die Berner mit dem erneuten Ausgleich reagieren.
Eine Minute vor Schluss, als sich viele Zuschauer schon auf die Verlängerung freuten, nahm die Partei eine sonderliche Wendung. Ein Zuger Verteidiger kurvte ums eigene Tor und wurde vom Gegner mit einem Stockschlag gebremst. Der Schiedsrichter zeigte eine Strafe an und die Zuger bereiteten sich bereits auf das vielleicht abschliessende Powerplay vor, während Köniz sich gedanklich schon auf die Verteidigung des eigenen Slots einstellte. Zum Erstaunen aller Anwesenden wurde die Strafe aber gegen Zug ausgesprochen. Die Reaktion der Zuger Bank fiel entsprechend markant aus, was die Schiedsrichter als Anlass nahmen, eine weitere Strafe gegen Zug auszusprechen.
Köniz blieb nach dieser heissen Phase eiskalt und verwertete die fünf-gegen-drei-Situation gekonnt zum nicht unverdienten Sieg, der aber doch etwas eigenartig zustande gekommen war.
Bild: Michael Peter / Text: Fabio Rispoli