Nach der ärgerlichen Niederlage gegen Biel-Seeland anfangs November nutzen die Zuger die nächste Chance. Dank eines Heimsiegs gegen Thun können sich die Zuger in der Tabelle etwas Luft nach hinten verschaffen und sogar mit einem Platz in den vorderen Rängen liebäugeln.
Die Thuner mussten an diesem Samstag schon früh aus den Federn, um für den Anpfiff in der Zuger Kantihalle um 10.00 Uhr bereit zu sein. Mit Blick auf die vergangenen Spiele musste man sich ob der Anspielzeit allerdings eher um die Zuger U16-Jungs Sorgen machen. Bisher waren diese nämlich bei den frühen Anspielzeiten nicht immer bereit gewesen.
Das Duell um den Bereitschaftsgrad ging klar zu Gunsten der Zuger aus. Das Heimteam wirkte von Anfang an hellwach, während der Gast aus Thun noch schläfrig wirkte. Jedenfalls konnte Zug bei einem Freistoss in der Ecke nach einem einfachen Pass in die Mitte zum ersten Torerfolg kommen. Im weiteren Verlauf konnte Zug auf 3:1 erhöhen und Coach Antti Ruokonen bezeichnete in der Pause das erste Drittel sogar als das Beste der bisherigen Saison.
Als hätten die Berner Oberländer dies als Ansporn genommen, kamen sie komplett verändert aus der Kabine zurück. Innerhalb von nur fünf Minuten drehten sie das Resultat mit drei schön herauskombinierten Toren auf 4:3 aus Thuner Sicht. Dies wiederum veranlasste das Zuger Coaching-Team, ein frühes Time-out zu nehmen. Diese Massnahme erzielte genau die gewünschte Wirkung. Zug fand den Tritt wieder und drehte das Resultat seinerseits mit drei schönen Toren auf 6:4 bis zum Ende des zweiten Drittels.
Für den letzten Abschnitt stellten sich die Zuschauer auf eine enge Partie ein. Zug hatte aber offenbar keine Lust auf eine knappe Schlussphase und erhöhte auf 8:4. Und als 9 Minuten vor Schluss der Thuner Torhüter wegen Reklamierens eine Zweiminutenstrafe erhielt, schien die Partie gelaufen zu sein. Beim folgenden Powerplay vergassen die Zuger aber, dass man auch in Überzahl einiges an Defensivarbeit verrichten muss und kassierten prompt einen Shorthander zum 8:5. Nun nahmen die Thuner ihr Time-out und ersetzten den Torhüter bereits mit einem sechsten Feldspieler. Nun zeigte sich auch erstmals, dass die Gäste durchaus auch die konstruktive offensive Spielweise im Repertoire hätten, bisher hatten sie sich eher auf eine Taktik mit kompakter Defense in der eigenen Spielhälfte und schnellen Gegenzügen konzentriert.
Zug stand nun mit fünf gegen sechs Feldspieler natürlich selber viel kompakter in der eigenen Hälfte, zeigte sich auch in dieser Disziplin in allen drei Linien recht sattelfest und konnte bis zum Spielende noch zwei Treffer zum 10:5 erzielen. Mit diesem Sieg stehen die Zuger nach Punktequote auf dem sehr guten dritten Zwischenrang in der Tabelle.
Bild: Michael Peter / Text: Fabio Rispoli