Zug United startet mit einem 8:4-Sieg in die Playoffserie gegen Alligator Malans. Die Entscheidung fiel erst in den letzten zwei Minuten.
|06.03.2022/Peter Rohner|
Das Playoff-Menü, das Zug und Malans den 400 Zuschauern in der Sporthalle der Kantonsschule zum Auftakt der Viertelfinalserie boten, war sehr reichhaltig: Powerplay-Tore, Penaltytor, Treffer ins leere Gehäuse, Pfostenschüsse, harte Zweikämpfe, hitzige Wortgefechte, mirakulöse Paraden und Torhüterwechsel, Spannung bis zur Schlussminute – und durchaus auch gehobene Unihockeykunst. Einzig Verlängerung und Penaltyschiessen fehlten als dramatische Höhepunkte dieser Premiere, zu der Zug den besseren Start erwischte. Vor allem die Linie um Andersson, Larsson und Hallén zeigte sich besonders gut aufgelegt. Doch hatten sie in den Startminuten die Rechnung ohne Keeper Sandro Breu gemacht. Dieser entschärfte gleich mehrere gefährliche Abschlüsse der ersten Zuger Linie.
Diese Linie stand auch am Ursprung der ersten hitzigen Diskussionen auf dem Feld. Nach einem Konter der Malanser traf Adrian Furger beim Abwehrversuch den Stock des Gegners und musste auf die Strafbank. Ihm folgte 40 Sekunden später Captain Tim Mock, der sich für ein Einsteiger der Bündner gegen Keeper Petter Nilsson mit einem Crosscheck revanchierte. Während sich die Zentralschweizer ob der eher kleinlichen Arbitrage enervierten, nutzten die Gäste die doppelte Überzahl zur Führung: Kevin Berry fand Remo Buchli – der Malanser Topskorer traf. Und als die Schiedsrichter in der 18. Minute ein Handspiel von Staub mit einer Strafe sanktionierten, erhöhten die Alligatoren auf 2:0. Wiederum war der Torschütze Buchli, der zuerst vom eigenen Teamkollegen angeschossen wurde, dann aber blitzschnell auf diesen Abpraller reagierte. Zug schien für einen Moment etwas geschockt – und fand einen Weg ins Spiel: André Andersson gelang nur 37 Sekunden später der vermutlich psychologisch wichtige Anschlusstreffer.
Im Mitteldrittel musste Dan Hartmann nach einer Schwingeinlage gegen Nik Odermatt auf die Strafbank. Und im zweiten Anlauf funktionierte auch das Zuger Powerplay, nachdem es im ersten Drittel nicht gefährlich geworden war bei einer Überzahl des Heimteams. Andersson glich mit seinem zweiten Tor die Partie aus. Es folgte die wohl stärkste Phase der Zuger, die mit dem etwas glückhaften Führungstreffer belohnt wurde. Malans-Verteidiger Christian Gartmann lenkte einen Distanzschuss Andrea Menons unhaltbar ins eigene Tor ab. Und in der 34. Minute beendete Hallén mit dem 4:2 durch Sandro Breus Beine dessen Arbeitstag. Der 39-jährige, reaktivierte Martin Hitz übernahm den Posten in Malans’ Tor und hielt seinen Kasten vorerst rein.
Im Schlussabschnitt konzentrierten und mobilisierten die Bündner ihre Kräfte. Dan Hartmann traf erst völlig freistehend aus dem hohen Slot und verwandelte dann einen Penalty souverän; Furger hatte nach einem Ballverlust Joel Friolet regelwidrig am Torschuss gehindert. Just in die beste Phase der Gäste kombinierten sich Silvan Maurer und Mario Stocker mit einem schönen Doppelpass zur erneuten Zuger Führung. Diese gab dem Spiel des Heimteams wieder etwas mehr Stabilität. Und als die Alligatoren in den letzten drei Minuten mit dem Mute der Verzweiflung den Torhüter durch einen sechsten Feldspieler ersetzten, entschieden Adrian Bachmann, Hallén und Andersson mit einer Triplette in das verlassene Gehäuse die Partie.
(Bild Michael Peter)
Telegramm
Zug United – UHC Alligator Malans 8:4 (1:2, 3:0, 4:2)
Dreifachsporthalle Kantonsschule Zug, Zug. 398 Zuschauer. SR Preisig/Schädler.
Tore: 8. Buchli (Berry/Ausschlüsse Furger, Mock) 0:1. 19. (18:16) Buchli (Schnell/Ausschluss Staub) 0:2. 19. (18:53) Andersson (Larsson) 1:2. 26. Andersson (Furger/Ausschluss Hartmann) 2:2. 32. Menon (Stocker) 3:2 (Eigentor Gartmann). 34. Hallén (Larsson) 4:2. 43. Hartmann (Camenisch) 4:3. 47. Hartmann 4:4 (Penalty). 52. Maurer (Stocker) 5:4. 59. (58:04) Bachmann (Nilsson!) 6:4 (ins leere Tor). 59. (58:59) Hallén (Andersson) 7:4 (ins leere Tor). 60. (59:17) Andersson (Hallén) 8:4 (ins leere Tor).
Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Zug United. 2mal 2 Minuten gegen UHC Alligator Malans.
Zug United: Nilsson; Uhr, Furger; Staub, Mock; Menon, Schelbert; Hallén, Larsson, Andersson; Bachmann, Bäcklin, Stocker; Knüsel, Maurer, Odermatt.
Alligator Malans: Breu (34. Hitz); Tromm, Romano Schubiger; Veltsmid, Camenisch; Gartmann, Berry; Nett, Holenstein, Jäger; Schnell, Hartmann, Friolet; Buchli, Valentin Schubiger, Rohner.
Bemerkungen: Zug ohne Andri Flütsch, Tobias Flütsch, Nigg (alle krank) und Laely (verletzt) sowie Schälin, Egli, Hess, Khan, Neidhart und Schmidiger (nicht eingesetzt), Malans ohne Braillard, Claudio Flütsch, Obrecht, Vetsch und Wittwer (alle verletzt). 17. Pfostenschuss Furger, 32. Pfostenschuss Friolet. 56. Timeout Zug, 59. (58:59) Timeout Malans. Malans ab 57:00 bei Ballbesitz ohne Goalie.
Playoff-Viertelfinal Zug United – Alligator Malans; Stand 1:0
Game 1: Zug United – Alligator Malans 8:4
Spieldaten Herren NLA
Game 2: 06.03.2022, 19.00 Uhr, Sporthalle Lust Maienfeld
Game 3: 12.03.2022, 16.00 Uhr, Kantonsschule Zug
Game 4: 13.03.2022, 18.00 Uhr, Sporthalle Lust Maienfeld
Game 5: 19.03.2022, 16.00 Uhr, Kantonsschule Zug
Game 6: 20.03.2022, 18.00 Uhr, Sporthalle Lust Maienfeld
Game 7: 26.03.2022, 16.00 Uhr, Kantonsschule Zug