Die Offensive von Zug United versuchte sich am Samstag vergeblich gegen Alligator Malans – 0:5 das klare Verdikt am Ende. Und nur 24 Stunden später war das missglückte Wochenende mit der 4:9-Niederlage bei den Unihockey Tigers Tatsache.
|27.09.2020/Peter Rohner|
Ein letzter, verzweifelter Versuch. Ohne Goalie und mit zusätzlichem Feldspieler. Ein Pass nach links, Tim Mock schiesst direkt und der Ball spritzt von der Lattenunterkante wieder ins Feld. Wenig später rennen die Spieler von Alligator Malans zu ihrem Torhüter, Sandro Breu. Dem Keeper gelang in seinem ersten Ernstkampf für die Bündner gleich der erste Shutout – eine Seltenheit im Unihockey. Und weil die Malanser in der Offensive fünf Treffer notierten, bezwangen sie im Spitzenkampf der 3. Runde Zug United 5:0.
Schon der Beginn war für die Zentralschweizer wenig verheissungsvoll. Schon nach wenigen Sekunden lief Dan Hartmann nach einem Ballverlust durch die Abwehr Zugs und traf zur frühen Führung für das Heimteam. Gerade einmal 17 Sekunden waren gespielt. Nach knapp zehn Minuten und einem Doppelschlag der Gastgeber durch Ursin Thöny und Gian-Marco Capatt zog Zugs Trainer Nicklas Hedstal die Notbremse in Form eines Timeouts. Zumindest in der Defensive brannte es in der Folge etwas weniger lichterloh, doch dominierte Malans die Partie mit hoher Präzision und gleichwohl sehr hohem Tempo. Erst im zweiten Drittel fanden auch die Zuger besser in die Partie – ohne Erfolgserlebnis. Vielmehr waren die Alligatoren weiterhin bissiger und gewann die wichtigen Zweikämpfe; so stand Remo Buchli plötzlich frei vor dem Tor und erhöhte auf 4:0. Und schliesslich stellte Tim Braillard im Powerplay auf das 5:0, das letztlich auch am Schluss noch bestand hatte. Erst im letzten Spielabschnitt und mit komplett durcheinandergewirbelten Formationen hielt Zug United dagegen und erspielte sich vermehrt eigene Torchancen. Wie vier Wochen zuvor beim 2:14 im Supercup gegen den gleichen Gegner blieben die Zentralschweizer in der Offensive ohne Fortune, so dass am Ende eben Sandro Breu seinen ersten Shutout in der NLA feiern konnte.
Nur 24 Stunden später hätte es Gelegenheit für Wiedergutmachung gegeben. Nach dem missglückten Ausflug ins Alligatoren-Becken stand das Gastspiel bei den Unihockey Tigers im Emmental an. Und als Severin Nigg mit gütiger Mithilfe der Gegner das 1:0 erzielte, war zumindest die Torflaute gebrochen. Doch die Tigers zeigten sich bissig und aufsässig. Erst glichen die Emmentaler im Powerplay aus und nur 44 Sekunden später spazierte Nick Pfister durch die Zuger Abwehr und brachte das Heimteam in Front. Abermals der erst 19-jährige Nigg glich wohl Anfang Mitteldrittel das Spiel für die Zuger nochmals aus. Es war aber nicht der Start zur erwarteten Leistungssteigerung. Vielmehr drehten die Gastgeber auf, spielten entschlossener und vor allem erfolgreicher. Innert elf Minuten zogen die Tigers auf 7:2 davon.
Mit neuem Keeper und verbesserter Einstellung suchten die Zuger im letzten Drittel einen Weg zurück ins Spiel. Als Tobias Flütsch tatsächlich das 3:7 gelang, kehrte leise Hoffnung in die Reihen der Zentralschweizer zurück. Weil aber vorne Tom Mock oder André Andersson besten Chancen verpassten, nutzten die Tigers eine Kontermöglichkeit zu 8:3 – und zerstörten allfällige Fragen über den Ausgang der Partie.
Telegramme
UHC Alligator Malans – Zug United 5:0 (3:0, 2:0, 0:0)
Sporthalle Lust, Maienfeld. 370 Zuschauer. SR Britschgi/Gasser.
Tore: 1. (0:17) Hartmann (Capatt) 1:0. 9. (8:49) Thöny 2:0. 10. (9:50) Capatt (Gartmann) 3:0. 23. Buchli (Nurmela) 4:0. 36. Braillard (Berry/Ausschluss Andersson) 5:0.
Strafen: 2mal 2 Minuten gegen UHC Alligator Malans. 1mal 2 Minuten gegen Zug United.
Alligator Malans: Breu; Gartmann, Camenisch; Obrecht, Berry; Tromm, Claudio Flütsch; Nett, Hartmann, Capatt; Vetsch, Braillard, Thöny; Buchli, Schmid, Buchli; Friolet, Rohner.
Zug United: Nilsson; Graf, Maurer; Staub, Schelbert; Tobias Flütsch, Schmidiger; Menon; Hallén, Nigg, Andersson; Rubi, Larsson, Mock; Bachmann, Laely, Knüsel.
Bemerkungen: Malans ohne Vestlund, Veltsmid, Zug ohne Odermatt, Furger, Uhr (alle verletzt), Khan und Kramer (nicht eingesetzt). 10. Timeout Zug. Ab 53. Minute mit einem zusätzlichen Feldspieler anstelle des Goalies.
Tigers Langnau – Zug United 9:4 (2:1, 5:1, 2:2)
Espace-Arena, Biglen. 217 Zuschauer. SR Brunner/Büschlen.
Tore: 7. Nigg (Eigentor Tigers) 0:1. 13. Stefan Siegenthaler (Flühmann/Ausschluss Bachmann) 1:1. 14. Pfister (Nyh) 2:1. 23. Nigg (Graf) 2:2. 26. Pfister (Flühmann) 3:2. 29. Kropf (Jakob) 4:2. 33. Gerber (Wälchli) 5:2. 36. Flühmann (Mathias Steiner) 6:2. 37. Strohl (Langenegger) 7:2. 46. Flütsch (Knüsel) 7:3. 48. Wälchli (Aeschlimann) 8:3. 58. Larsson (Graf) 8:4. 60. (59:07) Langenegger 9:4 (ins leere Tor).
Strafen: 2mal 2 Minuten gegen Tigers Langnau. 2mal 2 Minuten gegen Zug United.
Tigers Langnau: Jürg Siegenthaler; Langenegger, Jakob; Aeschlimann, Stefan Siegenthaler; Schlegel, Nyh; Kropf, Strohl, Simon Steiner; Gerber, Lauber, Wälchli; Flühmann, Mathias Steiner, Wälchli.
Zug United: Nilsson (41. bis 55. Kramer); Graf, Maurer; Staub, Schelbert; Menon, Flütsch; Hallén, Nigg, Andersson; Rubi, Larsson, Mock; Bachmann, Laely, Schmidiger; Knüsel.
Bemerkungen: Zug ohne Zug ohne Odermatt, Furger, Uhr (alle verletzt) und Khan (nicht eingesetzt). 55. Kramer verletzt ausgeschieden. 58. Timeout Zug; anschliessend bis 59:07 ohne Goalie.