Schwierige Voraussetzungen für ein Weiterkommen im Geisterspiel in Chur
Mit dem Wissen, dass ein mit dem Rücken zur Wand stehendes Chur auch ein sehr gefährliches Chur bedeutet, reisten die Jungs der U21 ins Bündnerland, wo vor leeren Rängen gespielt werden soll. Die Devise war klar: Mit einem Sieg den Halbfinal zu erreichen und ein Alles-oder-Nichts-Spiel am Sonntagabend zu verhindern.
(Noel Knüsel / 04.03.20)
Die Zuger starteten gut ins Spiel und übernahmen auch gleich das Spieldiktat. Doch in diese starke Startphase mit klarem Chancenplus auf Seite der Blau-Weissen fiel ein wenig unvermittelt der Churer Führungstreffer. Von diesem unerwarteten Rückstand liessen sich die Zuger jedoch genau so wenig aus dem Konzept bringen, wie von den leeren Rängen. Nach zwei sehr schön vorgetragenen Spielzügen der zweiten Linie erzielte zuerst Julian Nigg auf Zuspiel von Joel Stocker den Ausgleich und nur zwei Minuten später fiel der Zuger Führungstreffer in umgekehrter Konstellation; Stocker traf nach einem super Zuspiel von Nigg. Doch erneut bedurfte es nur einer kleinen Phase, in der die Zuger Defensive ein wenig unorganisiert war, damit die sehr effizienten Churer noch vor der Pause den 2:2-Ausgleich erzielen konnten. Mit diesem Zwischenresultat ging es dann auch in die erste Drittelspause.
Im zweiten Drittel verlief das Spiel ausgeglichener und es bedurfte einer Powerplaysituation, damit die Zuger erneut in Führung gehen konnten. Ben Kilchmann verwandelte einen schönen Querpass von Fabio Flütsch zur erneuten Zuger Führung und brachte das Momentum zurück auf die Seite der Zuger. In der 30. Minute gelang Noel Knüsel nach einer schönen Seitenverlagerung von Joel Stocker mit einem Distanzschuss der Treffer zum 4:2 und nur vier Minuten später traf wiederum Knüsel in Unterzahl zum fünften Mal für die Zuger; ein vorerst komfortabler 3-Tore-Vorsprung war Tatsache. Knüsel erzielte somit auch den 10. Zuger Shorthander in dieser Saison und den vierten Unterzahltreffer der Zuger in dieser Viertelfinalserie gegen Chur, was zeigt, wie wichtig die Specialteams in dieser Serie für die Zuger waren. Mit diesem Vorsprung ging es schlussendlich auch in die Pause.
Das letzte Drittel startete furios. Chur spielte ein sehr hohes Pressing, welches die Zuger jedoch bereits nach 25 Sekunden ein erstes Mal überwinden und durch Tobias Iten den Treffer zum 6:2 erzielen konnten. Doch in der Folge kam die umgehende Antwort der Churer mit zwei sehr schnellen Toren, was Trainer Radim Cepek dazu zwang, ein Time-Out zu nehmen und sich die Jungs zur Brust zu nehmen und ihnen eine kleine Auszeit zu genehmigen. Und dies zeigte Wirkung. Nach einer sensationellen Vorarbeit von Jerome Schmidiger traf Ben Kilchmann zum 7:4 und man hoffte, damit doch endlich wieder eine gewisse Ruhe ins Zuger Spiel gebracht zu haben. Doch erneut kam beinahe postwendend eine Antwort der Churer. Die darauffolgende Phase war geprägt durch Strafen auf beiden Seiten und wurde durch den Churer Anschlusstreffer in der 57. Minute noch zusätzlich verschärft. Chur, nun gezwungen alles nach vorne zu werfen, spielte ohne Torhüter und drängten auf den Ausgleich, doch die Zuger Defensive war in dieser Phase endlich wieder so organisiert und stabil, wie sie es zu Beginn war. Wirklich gefährlich wurde es nicht mehr und kurz vor Schluss erwies sich Chur selbst noch einen Bärendienst, als sie sich eine Strafe wegen Reklamierens einheimsten.
So gelang es den Zugern zwar nicht souverän, aber mit einer kämpferischen und beherzten Leistung, nach der erstmaligen Playoff-Qualifikation, die Geschichte auch gleich weiter zu schreiben und ins Halbfinale einzuziehen, wo nun Qualisieger GC Unihockey wartet.