Die Zuger Siegesserie wurde am Wochenende von den Wizards Bern-Burgdorf jäh gestoppt. Am Samstag gab man mit einer unkonzentrierten und fehleranfälligen Leistung den Heimvorteil ab und am Sonntag wurde Zug nach zwei ansprechenden Dritteln im letzten Spielabschnitt zu Grunde gespielt.
|1.3.2021/Samira Inglin|
Wer die letzten Partien der Zugerinnen gegen die Wizards gesehen hat, wusste, dass ein konzentrierter Start die Basis für ein erfolgreiches Spiel legt. Leider waren es aber auch in diesem Spiel die Wizards, die nach wenigen Minuten in Führung gingen und dem Spiel den ersten Stempel aufdrückten. Zugs Spiel war fehleranfällig, Zweikämpfe gingen meist verloren und irgendwie schien es, als ob die Zugerinnen mit der neuen Ausgangslage in den Playoffs schlichtweg überfordert waren. Wenig überraschend war auch das 2:0 der Wizards eine Folge eines vermeidbaren Ballverlustes in der Auslösung. Während die Zauberinnen voller Selbstvertrauen zum ersten Pausentee marschierten, trotteten die Zugerinnen sichtlich verunsichert und ratlos in die Garderobe. Auf zwei Linien reduziert, startete Zug ins zweite Drittel und präsentierte sich deutlich stabiler. Nach herrlichen Solotreffern von Weronika Noga und Eliska Trojankova war die Partie zur Hälfte wieder ausgeglichen, doch die Wizards stellten die Führung innert einer Zeigerumdrehung wieder her. Ada Hök sorgte mit ihrem Prachtstreffer via Latte jedoch dafür, dass die Teams mit ausgeglichenem Skore in den letzten Spielabschnitt starteten. Das Auf und Ab der Zuger Hinter- und Vordermannschaft setzte sich in diesem fort und auf der Gegenseite komplettierte die 16-Jährige Anja Wyss ihren Hattrick. Zug gab das Spiel innert weniger Minuten aus der Hand und da die Ballkontrolle tief und die Fehleranfälligkeit hoch war, war es nicht weiter überraschend, dass sowohl eine Überzahl als auch später das Spielen mit einer sechsten Feldspielerin nicht mit Toren belohnt wurden. Zug verlor das erste Spiel mit 3:6, gab damit den Heimvorteil und wusste, dass es für Sonntag einer gewaltigen Steigerung bedarf.
Schützenfest in der Schützenmatt
Das zweite Spiel an diesem Wochenende trug von Anfang an einen anderen Charakter als noch am Vortag. Obwohl es wiederum die Wizards waren, die bereits nach wenigen Minuten in Führung gingen, zogen die Zugerinnen mit Geduld und Vorsicht ihr Spiel auf. Im Vergleich zum Samstag mussten unnötige Eigenfehler reduziert werden und das eigene Spiel konsequenter umgesetzt werden. Zur Hälfte des ersten Drittels stach die Zuger Powerplayformation zu und Romana Gemperle glich das Spiel für ihre Farben aus. Durchatmen war folglich aber kaum noch möglich, da die Tore hüben wie drüben nur so reinprasselten. Anna Rebers erstes NLA Tor wurde im direkten Gegenzug von Hanimann mit dem erneuten Ausgleich beantwortet. Rebers Linienpartnerin Trojankova schoss 45 Sekunden danach Zug wieder in Führung, doch beim folgenden Bully reagierten die Wizards schneller als die Zugerinnen und so war das Spiel 4 Sekunden nach Wiederanpfiff bereits wieder ausgeglichen. Das Torspektakel im ersten Drittel wurde von Hanimann und Rudin im Berner Dress abgeschlossen und die erste Pause war zur Allgemeinen Beruhigung bitter nötig. Im Kontrast dazu war das zweite Drittel torarm und eher wenig begeisternd. Zug rannte an, die Wizards erhöhten die Führung kaltschnäuzig und obwohl Paloncyova auf 6:4 verkürzte und das anschliessende Powerplay Zugs den Anschlusstreffer auf den Stöcken hatte, blieb es bei dieser knappen Führung der Wizards zur zweiten Pause. Wer sich nun auf eine spannende Schlussphase freute, wurde enttäuscht. Die Zugerinnen zeigten sich zwar offensiv präsent, doch defensiv liess man die Bernerinnen weiter freien Kombinationsspielraum. Während sich die Schwarz-Gelben in einen Torrausch spielten und bis zur 51. Minute auf 11:4 davonzogen, wurden die Gesichter der Blau-Weissen immer länger und ratloser. Zug fand keinen Zugriff aufs Spiel und bis zum Schluss keine Lösungen, die Wizards Defensive zu knacken. Weronika Noga betrieb mit ihrem Treffer noch etwas Resultatkosmetik, während Wüthrich auf Berner Seite das Dutzend voll machte. 12:5 lautete das deutliche Verdikt und Zug steht bereits nach dem ersten Wochende mit dem Rücken zur Wand.
Ausblick
Die Zugerinnen vergaben den Heimvorteil am Samstag mit einer nervösen und fehlerhaften Leistung. Obwohl man sich im Sonntagsspiel besser zeigte und die Fehlerquote reduzieren konnte, bekam man die Wizards nicht in den Griff und musste sich gnadenlos vorführen lassen. Im Heimspiel nächsten Samstag müssen die Zugerinnen den ersten Matchball der Wizards abwehren, da ansonsten die Saison ein abruptes Ende finden würde.
Spielplan Playoff Viertelfinals
VF3: Zug United vs. Wizards Bern-Burgdorf
6.3.2021, 17 Uhr, Kantonsschule Zug
evtl. VF4: Wizards Bern-Burgdorf vs. Zug United
13.3.2021, 17 Uhr, Neue Schützenmatt Burgdorf
evtl. VF5: Zug United vs. Wizards Bern-Burgdorf
14.3.2021, 15 Uhr, Kantonsschule Zug
Zug United – Wizards Bern-Burgdorf 3:6 (0:2, 3:1, 0:3) |
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Kantonsschule Zug, Zug – 0 Zuschauer – SR: Bajoni/Lehmann |
Tore: 4. A. Wyss (A. Wildermuth) 0:1, 15. T. Kyburz (A. Dierks) 0:2, 25. W. Noga 1:2, 34. E. Trojankova 2:2, 35. L. Hanimann (S. Wyss) 2:3, 40. A. Hök (S. Kuster) 3:3, 45. A. Wyss (H. Tapani) 3:4, 50. A. Wyss (A. Wildermuth) 3:5, 51. L. Hanimann (S. Wyss) 3:6 |
Strafen:
1x 2Min. gegen Zug United; 1x 2Min. gegen Wizards Bern-Burgdorf Bemerkungen: 51. Timeout Zug United |
Aufstellung Zug United:
D. Liechti (G), M. Müller (G), N. Kistler, S. Burkhardt, S. Inglin, I. Supakova, K. Paloncyova (TS) , R. Bichsel (C), W. Noga, S. Ott, O. Herzog, E. Trojankova, A. Kiser, R. Gemperle, N. Städler, S. Kuster, A. Hök, S. Rüttimann, A. Röösli, A. Reber, P. Bitterli, R. Hoorn |
Aufstellung Wizards Bern-Burgdorf:
L. Töndury (G), T. Leuenberger (G), L. Wüthrich, H. Tapani, S. Christen, J. Sollberger, R. Rudin (C), L. Läng, S. Wyss, J. Weber, L. Marendaz, L. Hanimann (TS), E. Ganz, N. Cattaneo, R. Bieri, M. Buri, T. Kyburz, N. Gerber, A. Dierks, A. Wildermuth, S. Wälchli, A. Wyss |
Wizards Bern-Burgdorf – Zug United 12:5 (5:3, 1:1, 6:1) |
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Neue Schützenmatt, Burgdorf – 0 Zuschauer – SR: Rampoldi/Crivelli |
Tore: 3. S. Wyss 1:0, 10. R. Gemperle (S. Kuster) 1:1, 11. A. Reber (E. Trojankova) 1:2, 12. L. Hanimann 2:2, 13. E. Trojankova (S. Kuster) 2:3, 13. R. Bieri (A. Dierks) 3:3, 15. L. Hanimann (S. Wyss) 4:3, 18. R. Rudin (L. Hanimann) 5:3, 29. A. Wildermuth (H. Tapani) 6:3, 32. K. Paloncyova 6:4, 46. N. Cattaneo (S. Wyss) 7:4, 46. A. Wildermuth (A. Wyss) 8:4, 48. R. Rudin 9:4, 49. R. Bieri (L. Töndury) 10:4, 51. A. Wyss (T. Kyburz) 11:4, 56. W. Noga (R. Gemperle) 11:5, 59. L. Wüthrich 12:5 |
Strafen:
keine gegen Zug United; 3x 2Min. gegen Wizards Bern-Burgdorf Bemerkungen: 46. Timeout Zug United |
Aufstellung Zug United:
D. Liechti (G), M. Müller (G), N. Kistler, S. Burkhardt, S. Inglin, I. Supakova, K. Paloncyova (TS) , R. Bichsel (C), W. Noga, S. Ott, O. Herzog, E. Trojankova, A. Kiser, R. Gemperle, N. Städler, S. Kuster, A. Hök, S. Rüttimann, A. Röösli, A. Reber, P. Bitterli, R. Hoorn |
Aufstellung Wizards Bern-Burgdorf:
L. Töndury (G), T. Leuenberger (G), L. Wüthrich, H. Tapani, S. Christen, J. Sollberger, R. Rudin (C), S. Wyss, J. Weber, L. Marendaz, L. Hanimann (TS), N. Siegenthaler, N. Cattaneo, R. Bieri, M. Buri, T. Kyburz, N. Gerber, A. Dierks, A. Wildermuth, C. Rensch, S. Wälchli, A. Wyss |