Zum Ende der Herbstferien durfte die Zuger U16 an einem Wochenende gleich zweimal auftreten: zunächst auswärts gegen Basel Regio, dann zu Hause gegen die Langnau Tigers. Es resultierten zwei Siege mit dem fast gleichen Resultat, jedoch komplett unterschiedlichem Spielverlauf.
Beim Auftakt gegen Basel konnten die Zuger das Spieldiktat schon früh in die Hand nehmen. Bereits in der ersten Minute traf Janis Frigg zum Führungstreffer. Danach sorgte eine kuriose Strafe für ungläubige Gesichter. Zug musste für zwei Minuten in Unterzahl agieren, weil ein Auswechselspieler seinen Fuss auf der Bande platziert hatte. Tatsächlich gelang dem Heimteam im Powerplay der Ausgleichstreffer, aber danach war Schluss mit lustig.
Die Zuger zeigten nun ihr schnelles Passspiel und zogen auf 4:1 davon. Auch der darauffolgende Basler Anschlusstreffer brachte keine Hektik ins Spiel. Zug erhöhte nochmals das Tempo und folglich auch den Spielstand auf 7:2. Damit war die Partie bereits entschieden. Es folgte noch je ein Treffer zum Schlussstand von 8:3 aus Zuger Sicht. Unsere U16 konnte sich in diesem Spiel sogar den Luxus leisten, fünf Powerplays ungenutzt zu lassen. Wenigstens hatte dadurch das Trainerteam um Antti Ruokonen noch etwas Stoff für die Spielanalyse.
Auch am Sonntag gegen Langnau waren die Kolinstädter optisch überlegen. Langnau hatte sich aber an der Strategie der meisten bisherigen Zuger Gegner orientiert (vielleicht nach Lektüre dieser Spielberichte?), igelte sich in der eigenen Spielhälfte ein und wartete geduldig auf einen Fehler im Spielaufbau des Heimteams. Von diesen Fehlern gab es nicht viele, im ersten Drittel waren es genau drei. Bei allen dreien gelang es aber den Emmentalern, einen blitzschnellen Konter zu einem Torerfolg umzumünzen. Da die Zuger in der gleichen Zeit aus ihren vielen Chancen nur zwei Tore erzielen konnten, stand es zur ersten Pause tatsächlich 2:3 aus Zuger Sicht.
Im zweiten Abschnitt ging ähnlich weiter. Langnau verteidigte konsequent und feierte jeden Block wie einen Torerfolg. Immerhin gelang den Zugern noch der Ausgleich, aber mehr lag im mittleren Abschnitt nicht drin.
Auch im dritten Drittel sah man das gleiche Bild. Zug powerte und konnte in der 49. Minute den Führungstreffer erzielen. Langnau startete aber nur eine Zeigerumdrehung später wieder einen unglaublich schnellen und kraftvollen Konter zum Ausgleichstreffer. Es war aus Zuger Sicht zum Verzweifeln und es drohte ein Hitchcock-Finale.
Der berühmte englische Filmregisseur hatte aber entschieden, das Drehbuch des Spiels in den letzten zehn Minuten anders als für ihn üblich zu gestalten. Plötzlich lief nun vieles für das Heimteam. In der 54. Minute schossen Yannick Niggli und Lars Hänggi die Tore zum 5:4 und 6:4. Langnau ersetzte den Torhüter mit einem sechsten Feldspieler, war aber aufgrund des hohen Kraftverschleisses nicht mehr in der Lage, die bisherige Strategie komplett auf den Kopf zu stellen und nun aktiv nach vorne zu spielen. So konnten die Zuger noch zwei empty-netter zum etwas zu hohen Schlussstand von 8:4 erzielen.
Nun gilt es für die Zuger U16, die Reserven wieder aufzufüllen, denn es folgt ein schwieriges Auswärtsspiel gegen das Top-Team vom SV Wiler-Ersigen, das etwas überraschend gegen Luzern verloren hat und bestimmt heiss auf den Spitzenkampf gegen Zug ist.
[Bild: M. Peter / Text: F. RIspoli]