Sieben Tore steuerte die erste Formation von GC gegen Zug United bei und war damit entscheidend am 8:4-Erfolg der Stadtzürcher beteiligt.
|01.03.2021/Peter Rohner|
André Andersson musste auf der Massageliege in einer Ecke der Dreifachsporthalle der Kantonsschule Zug tatenlos zusehen, wie Joel Rüegger im Duell um die Topskorer-Krone Punkt um Punkt realisierte. Zwei Tore und vier Torvorlagen notierte der GC-Topskorer letztlich und verwandelte den Rückstand von zwei Skorerpunkten in einen Vorsprung von vier Längen. Damit sicherte Rüegger seinem Team nicht nur die drei Punkte und die Tabellenführung, sondern sich selbst wohl eben auch den Sieg in der Skorerwertung für diese Saison, zum zweiten Mal nach 2017. Eingreifen wird Andersson in diesen Kampf kaum noch können. Er verletzte sich im Training und musste deshalb den Auftritt seines Teams von der Seite aus verfolgen – wie auch Manuel Staub, der kurzfristig ebenfalls ausfiel. Und was er sah, dürften die Schmerzen kaum gelindert haben.
Der Start ins Spiel dürfte noch eher nach dem Gusto Anderssons gewesen sein. Gleich im ersten Einsatz wirbelten Alexander Hallén, Marco Laely und Adrian Furger, der die Position Anderssons in der ersten Linie einnahm, und erarbeiteten sich Chancen. Es sollten indes, mit Ausnahme eines Schusses von Severin Nigg, die einzigen grossen Möglichkeiten im ersten Drittel bleiben. Mit zunehmender Fortdauer des Spiels übernahm GC das Diktat und schnürte die Gastgeber in ihrem Drittel ein. Als Ausbeute blieb indes einzig der Treffer von Claudio Laely (auf Vorlage Rüeggers).
Kursweisend war letztlich das Mitteldrittel. Erst profitierte Rüegger von einem Ballverlust Adrian Furgers als hinterster Mann und nur wenig später doppelte Florian Wenk – wiederum nach Pass Rüegger – nach. Furgers Anschlusstreffer beantworteten Rüegger und Wenk mit ihren je zweiten Treffern noch vor der zweiten Pause. Zugs Trainer Nicklas Hedstål reagierte auf das klare Resultat und wechselte den Torhüter sowie die komplette erste Linie, die bei allen Gegentreffern auf dem Feld gestanden hatte. Wirkung zeigte dies vorerst nicht: Laely im Powerplay und David Dürler erhöhten innert 45 Sekunden auf 7:1. Zum Ende des Spiels gab es immerhin noch Resultatkosmetik: Severin Nigg traf im Powerplay sowie Emil Julkunen und Tim Mock nach einem Ballgewinn gegen die erste Linie von GC.
«Es war ein intensives Spiel, bei dem wir klar zu wenig Ballbesitz hatten», resümierte Zugs Captain Tim Mock nach der Partie. GC habe mit viel Geduld gespielt. «Die Masterround bietet Möglichkeiten, vor den Playoffs noch einmal gewisse Sachen auszuprobieren. So spielten bei uns heute Spieler, die zuletzt weniger Einsatzzeit erhalten hatten. Sie machten ihre Sache gut», so Mock weiter. Letztlich sei das Resultat zweitrangig. Immerhin darf er sich am Familientisch freuen, das interne Duell gegen seinen Bruder Moritz gewonnen zu haben. Das andere Bruderduell zwischen Claudio und Marco Laely ging klar zu Gunsten des GC-Vertreters aus: Claudio verbuchte einen Hattrick, während Marco als quasi direkter Gegenspieler seines Bruders das Feld ohne Skorerpunkt und mit einer Minus-4-Bilanz verliess. Ebenfalls ganz ohne Skorerpunkt blieb Alexander Hallén, der in Vertretung Anderssons das Topskorershirt trug und vor dem Spiel ebenfalls noch vor Rüegger in der Skorerliste figuriert hatte. Und noch eine Serie endete am Samstag: Zug verlor im siebten Spiel erstmals zu Hause.
Telegramme
Zug United – Grasshopper Club Zürich 4:8 (0:1, 1:4, 3:3)
Dreifachsporthalle Kantonsschule Zug, Zug. SR Anderegg/Röder.
Tore: 14. Claudio Laely (Rüegger) 0:1. 27. Rüegger 0:2. 28. Florian Wenk (Rüegger) 0:3. 32. Furger 1:3. 34. Rüegger (Claudio Laely) 1:4. 40. (39:32) Florian Wenk (Rüegger) 1:5. 44. (43:07) Claudio Laely (Christoph Meier/Ausschluss Julkunen) 1:6. 44. (43:52) Dürler (Volkart) 1:7. 47. Nigg (Furger/Ausschluss Heller) 2:7. 49. Claudio Laely (Rüegger) 2:8. 55. Julkunen (Tim Mock) 3:8. 58. Tim Mock (Nigg) 4:8.
Strafen: 1mal 2 Minuten gegen Zug United. 2mal 2 Minuten gegen Grasshopper Club Zürich.
Zug United: Nilsson (ab 41. Kramer); Maurer, Menon; Graf, Schelbert; Uhr, Khan; Tobias Flütsch; Hallén, Marco Laely, Furger; Julkunen, Nigg, Tim Mock; Rubi, Knüsel, Schmidiger; Andri Flütsch, Bachmann.
Grasshoppers: Lemke; Bier, Heller; Moritz Mock, Göldi; Volkart, Moritz Wenk; Rüegger, Florian Wenk, Claudio Laely; Riedi, Christoph Meier, Seiler; Dürler, Laubscher, Steiger.
Bemerkungen: Zug ohne Andersson, Egli, Larsson, Odermatt, Staub (alle verletzt) und Schälin (überzählig), Grasshoppers ohne Johnsson und Pascal Meier (beide verletzt).