Die starke Zuger Offensivfraktion erwies sich am ersten Wochenende der Masterround als zu wenig effizient.
|15.02.2021/Peter Rohner|
Adrian Furger fasst sich nach zwei Minuten in der Verlängerung ein Herz, beschleunigte und traf zum Golden Goal für Zug United gegen den HC Rychenberg. Damit sicherte Furger den Zentralschweizern im direkten Duell einen kleinen Vorteil gegenüber den Winterthurern im Kampf um den 5. Platz, der allerdings in der Masterround etwas dem Preis der goldenen Ananas gleichkommt. Die Zuger verdienten sich den Sieg mit einer Leistungssteigerung im Verlauf der Partie. Vor allem im ersten Drittel spielte das Heimteam ohne Intensität und die Winterthurer diktierten das allerdings eher laue Spielgeschehen. Entsprechend verdient war die Führung der Gäste, wenn auch das Tor selbst etwas glückhaft zustande kam. Letztlich überwand Moritz Schaub den Zuger Keeper, der sonst alles parierte, was auf sein Tor kam.
Im zweiten Spielabschnitt präsentierten sich die Gastgeber verbessert und rissen die Initiative des Spiels mehr an sich. Sie störten den bedächtigen, auf Sicherheit bedachten Spielaufbau des HCR früher. Und Zug schaffte eine Blitzwende: Innert 53 Sekunden trafen Alexander Hallén (nach einem völlig missglückten Schuss seines Landsmanns André Andersson), Adrian Furger nach einem schönen Querpass von Tim Mock und Tobias Flütsch mit einem Distanzschuss in die hohe Torecke. Winterthurs Trainer sofort die Notbremse in Form eines Timeouts, das seine Wirkung nicht verfehlte: Nur 31 Sekunden später verkürzte Noah Püntener und brachte die Gäste zurück ins Spiel. Und noch vor der zweiten Pause fand Winterthurs Topskorer Michel Wöcke etwas Raum im Slot und er lenkte den Ball gekonnt zum 3:3 ins Netz. Die Zuger überstanden in der Folge eine Unterzahlsituation unbeschadet.
Das letzte Drittel war wieder mehr von Vorsicht geprägt. Als die Schiedsrichter auf Penalty für Zug entschieden, verwandelte André Andersson diesen souverän. Es gelang Zug indes nicht, den Vorsprung über die Distanz zu bringen. Mit zunehmender Fortdauer des Spiels pressten die Zürcher höher und erzwangen immer wieder Ballverluste bei Zug. Einen solchen nutzte Levin Conrad vier Minuten vor Ende der regulären Spielzeit zum Ausgleich, der die Verlängerung nötig machte, die dann eben Adrian Furger mit seinem zweiten Tor an diesem Sonntag nach 2:05 Minuten beendete. «Wir müssen vor dem Tor kaltschnäuziger werden», monierte der Siegtorschütze jedoch generell über das Spiel seines Teams. Und Silvan Maurer ergänzte: «Es war ein eher defensives Spiel mit vielen Zweikämpfen.»
Niederlage gegen Malans
Nichts zu holen gab es für Zug am Vortag auch im dritten Saisonspiel gegen Alligator Malans. Zwar stand das Spiel nach 20 Minuten nur 1:1, doch die Bündner hatten klar den besseren Start. Diesen Vorteil aus dem Startabschnitt münzten sie zu Spielmitte, als die Partie eigentlich ausgeglichener war, in Tore um. Der Schwede Anton Vestlund, der im ersten Drittel wiederholt an Petter Nilsson gescheitert war, überwand seinen Landsmann mit einer akrobatischen Einlage. Christoph Camenisch und Remo Buchli erhöhten mit einem Doppelschlag innert 43 Sekunden. Adrian Bachmann brachte mit einem herrlichen Treffer noch vor der zweiten Pause wieder Hoffnung in die Reihen der Zuger.
Kursweisend war letztlich Vestlunds zweiter persönlicher Treffer zu Beginn des Schlussabschnitts im Powerplay. Er überwand Nilsson mit einem satten Schuss. Das Handicap von drei Toren vermochten die Zentralschweizer in der verbleibenden Spielzeit nicht mehr zu korrigieren.
Telegramme
UHC Alligator Malans – Zug United 6:3 (1:1, 3:1, 2:1)
Sporthalle Lust, Maienfeld. SR Geissbühler/Schmocker.
Tore: 10. Mock 0:1. 16. Braillard (Berry/Ausschluss Bachmann) 1:1. 29. Vestlund (Tromm) 2:1. 35. (34:34) Camenisch (Nurmela) 3:1. 36. (35:17) Buchli 4:1. 37. (36:32) Bachmann (Andri Flütsch) 4:2. 41. (40:32) Vestlund (Buchli/Ausschluss Maurer) 5:2. 46. Furger (Andersson/Ausschluss Vetsch) 5:3. 49. Mauro Hartmann (Vetsch) 6:3.
Strafen: 2mal 2 Minuten gegen UHC Alligator Malans. 3mal 2 Minuten gegen Zug United.
Alligator Malans: Wittwer; Camenisch, Gartmann; Berry, Tromm; Romano Schubiger, Obrecht; Schmid, Nurmela, Nett; Braillard, Vestlund, Vetsch; Holenstein, Friolet, Buchli; Mauro Hartmann.
Zug United: Nilsson; Staub, Menon; Maurer, Schelbert; Uhr, Tobias Flütsch; Hallén, Laely, Andersson; Julkunen, Rubi, Mock; Bachmann, Andri Flütsch, Schmidiger; Furger.
Bemerkungen: Malans ohne Capatt, Claudio Flütsch, Dan Hartmann, Zug ohne Egli, Graf, Larsson, Nigg, Odermatt (alle verletzt) und Kramer (überzählig). Nicht eingesetzt: Schälin; Khan und Knüsel. 57. Timeout Zug und anschliessend bei Ballbesitz mit zusätzlichem Feldspieler anstelle des Goalies.
Zug United – HC Rychenberg Winterthur 5:4 n.V. (0:1, 3:2, 1:1, 1:0)
Dreifachsporthalle Kantonsschule Zug, Zug. SR Stäheli/Zähnler.
Tore: 10. Schaub (Kern) 0:1. 28. (27:07) Hallén (Andersson) 1:1. 28. (27:39) Furger (Mock) 2:1. 29. (28:00) Tobias Flütsch (Uhr) 3:1. 29. (28:31) Püntener (Fitzi) 3:2. 32. Wöcke (Püntener) 3:3. 47. Andersson 4:3 (Penalty). 57. Levin Conrad (Kern) 4:4. 63. (62:05) Furger (Schelbert) 5:4.
Strafen: 1mal 2 Minuten gegen Zug United. keine Strafen.
Zug United: Nilsson; Staub, Menon; Maurer, Schelbert; Uhr, Tobias Flütsch; Hallén, Laely, Andersson; Julkunen, Mock, Furger; Bachmann, Andri Flütsch, Knüsel; Rubi, Schmidiger.
HC Rychenberg: Locher; Gutknecht, Tim Aeschimann; Nils Conrad, Levin Conrad; Noah Aeschimann, Rutz; Püntener, Wöcke, Fitzi; Doza, Dall’Oglio, Studer; Kern, Ott, Schaub; Lutz.
Bemerkungen: Zug ohne Egli, Graf, Larsson, Nigg, Odermatt (alle verletzt) und Schälin (überzählig). Nicht eingesetzt: Kramer; Khan. 29. (28:00) Timeout Winterthur.