Dank einem Punkte im Zentralschweizer Derby gegen Sarnen sichert sich Zug United wohl den Platz in der Masterround und damit die vorzeitige Playoff-Qualifikation, doch die erste Niederlage nach vier Spielen beim zuvor punktlosen Schlusslicht ist ein veritabler Fehltritt.
|01.02.2021/Peter Rohner|
Yannick Schelbert spielte den Ball an die Bande zu Adrian Uhr, der sofort von Luca Rizzi bedrängt wurde. Die Leihgabe von Davos luchste dem Zuger prompt den Ball ab und bediente in der Mitte Roman Schöni. Der Sarner Captain traf mit einem platzierten Schuss zum 6:5 – nach 1:19 in der Overtime und löste damit riesigen Jubel beim Heimteam aus. Es war der verdiente Lohn für die aufsässig und diszipliniert spielenden Obwaldner, die zuvor in zehn Partien jeweils kein Land gesehen hatten. Während die Sarner, die schon das Erreichen der Verlängerung und damit den ersten Saisonpunkt bejubelt hatten, feiert, zogen die Zuger mit langen Gesichtern aus der Halle. Für sie begann nun das Rechnen. Weil aber die Unihockey Tigers aus Langnau gegen Köniz nicht punkteten, verblieb Zug United in den Top 6 und wird damit ab übernächstem Wochenende in der Masterround spielen.
Sarnen blieb, das war vor dem Derby schon klar, auf dem letzten Platz, setzte aber ein deutliches Ausrufezeichen. Während der ganzen Spieldauer fanden die Zuger kein Rezept gegen die aufsässige und hartnäckige Abwehrarbeit. Und mit Kontern war Sarnen gefährlich – und effizient. Schon früh wiesen Kapo Savinainen und Jens-Jörn Sommerhalder mit ihren beiden Treffern den Weg. Wohl glichen die Zuger kurz vor der ersten Pause noch aus, doch richtig wohl fühlten sie sich an diesem Sonntag nie; selbst nicht, als sie durch Emil Julkunen im Powerplay nach Spielmitte erstmals in Führung gingen. Roman Schöni glich die Partie im dritten Spielabschnitt aus, nachdem wiederum Rizzi an der Bande einem Zuger den Ball abgeluchst hatte. Und auch auf die neuerliche Führung Zug durch Topskorer Alexander Hallén sieben Minuten vor Schluss, hatte das Heimteam die perfekte Antwort: 26 Sekunden und ein Ballgewinn nach dem 5:4 egalisierte Robin Markström die Partie wieder und sicherte so Sarnen den ersten Punkt der Saison. «Das war unsere beste Saisonleistung bisher. Wir haben immer an unserem Gameplan festgehalten», lobte der Siegtorschütze den Auftritt seines Teams. Und Zugs Trainer Nicklas Hedstål anerkannte: «Sarnen war das bessere Team heute und hat verdient gewonnen.»
Telegramm
Ad Astra Sarnen – Zug United 6:5 n.V. (2:2, 1:2, 2:1, 1:0)
Dreifachhalle, Sarnen. SR Anderegg/Röder.
Tore: 4. Savinainen (Haudanlampi) 1:0. 6. Sommerhalder (Savinainen) 2:0. 18. Laely (Andersson) 2:1. 20. (19:37) Graf (Laely) 2:2. 24. Cornel von Wyl 3:2. 27. Mock (Julkunen) 3:3. 32. Julkunen (Andersson/Ausschluss Sommerhalder) 3:4. 44. Roman Schöni (Rizzi) 4:4. 54. (53:07) Hallén 4:5. 54. (53:33) Markström (Rizzi) 5:5. 62. (61:19) Roman Schöni (Rizzi) 6:5.
Strafen: 2mal 2 Minuten gegen Ad Astra Sarnen. 1mal 2 Minuten gegen Zug United.
Sarnen: Britschgi; Berchtold, Danis; Roman Schöni, Läubli; Kramelhofer, Höltschi; Haudanlampi, Savinainen, Cornel von Wyl; Rizzi, Markström, Beutler; Sommerhalder, Furrer, Lingg.
Zug: Kramer; Graf, Menon; Maurer, Schelbert; Staub, Uhr; Hallén, Laely, Andersson; Julkunen, Nigg, Mock; Egli, Bachmann, Furger; Andri Flütsch, Rubi.
Bemerkungen: Sarnen ohne Boschung, Marco Schöni (beide verletzt) und Durrer (überzählig), Zug ohne Larsson, Odermatt (beide verletzt), Khan und Nilsson (beide überzählig) sowie Tobias Flütsch, Knüsel, Schälin und Schmidiger (nicht eingesetzt).