|4.10.2020/Samira Inglin|
Ob die anfängliche Verwirrung und Unkoordiniertheit am ausgelegten hellblauen Hallenboden lag, ist nur eine Erklärung von vielen. Zug startete fehlerhaft ins Spiel und war in den Auslösungen wie schon am Tag zuvor ideenlos und langsam. Die Gäste aus dem Thurgau vermochten diesen trägen Start des Heimteams mit zwei Toren durch Kradolfer und Lenz auszunutzen und starteten bestens ins Spiel. Zug war zwar bemüht, jedoch gelang es nicht irgendetwas gefährliches zu produzieren und so war es auch nicht weiter überraschend, dass auch eine zweiminütige Überzahl nicht in Tore umgemünzt werden konnte.
Das zweite Drittel mussten dann die Zugerinnen in Unterzahl beginnen, da Anna Reber bereits vor der Pause wegen Stockschlags in die Kühlbox musste. Die Frauenfelderinnen hatten an diesem Sonntagabend das Glück auf ihrer Seite und so fand ein etwas glücklicher Ablenker kurz vor Ablauf der Strafe den Weg ins Tor. Den Anschlusstreffer zum 1:3 durch Sandra Kuster war mehr Resultatkosmetik, als eine Einleitung zur Wende. Die Zentralschweizerinnen wurden zwar offensiv gefährlicher, doch waren die Abschlüsse zu wenig überzeugt. Es lief bereits die 40. Minute, als Frauenfeld durch ein Eigentor der Zuger Hintermannschaft zuerst den Dreitorevorsprung wiederherstellten und im Anschluss auch Noelle Städler wegen eines fragwürdigen Schirientscheides den Gang auf die Strafbank antreten musste.
Der letzte Spielabschnitt begann, wiederum in Unterzahl, äusserst ungünstig aus Zuger Sicht: Frauenfeld stellte durch Schnetzer auf 5:1 und langsam machte sich im Zuger Lager Verzweiflung breit. Zu diesem Zeitpunkt war von einer Aufholjagd nichts zu spüren und die Zuger Frauen fanden bis zur 45. Minute kein Mittel, die Thurgauer Defensive zu durchbrechen. Die nächsten zehn Minuten waren an Spannung und Aufregung kaum zu überbieten: Sandra Kuster, Weronika Noga, Romana Gemperle (2x), Eliska Trojankova und Olivia Herzog drehten den 1:5 Rückstand in eine 7:5 Führung und die ganze Halle erwachte wieder zum Leben. Den Schlusspunkt setzte Ex-Zugerin Brolund mit dem Treffer zum 7:6 und die Reklamations-Strafe gegen die Thurgauer Bank wurde auch mehr zur Nebensache in dieser nervenaufreibenden Schlussphase.
Ausblick
Zug kämpfte sich mit exzellenter Teamarbeit ins Spiel zurück und bestätigte den starken Saisonstart. Nächste Woche wartet bereits die nächste Doppelrunde, wo die beiden Hochkaräter Kloten-Dietlikon Jets und Piranha Chur gegenüber stehen. Für Zug gilt es nun, die richtigen Schlüsse aus der durchzogenen Doppelrunde zu ziehen, um nächstes Wochenende weitere Punkte zu gewinnen.
Nächste Spiele
- MS Runde 6: Kloten-Dietlikon Jets vs. Zug United, Samstag 10.10.2020, 18 Uhr, Sporthalle Ruebisbach Kloten
- MS Runde 7: Zug United vs. Piranha Chur, Sonntag 11.10.2020, 17 Uhr, Kantonsschule Zug
Zug United – UH Red Lions Frauenfeld 7:6 (0:2, 1:2, 6:2) |
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Kantonsschule Zug, Zug – 143 Zuschauer – SR: Kämpfer/Bajoni |
Tore: 3. J. Kradolfer 0:1, 14. V. Lenz (S. Fitzi) 0:2, 21. D. Schnetzer (M. Brolund) 0:3, 33. S. Kuster (K. Paloncyova) 1:3, 40. A. Steiger (Eigentor) 1:4, 42. D. Schnetzer 1:5, 45. S. Kuster (E. Trojankova) 2:5,48. W. Noga (I. Supakova) 3:5, 49. R. Gemperle (W. Noga) 4:5, 55. E. Trojankova (K. Paloncyova) 5:5, 56. R. Gemperle (O. Herzog) 6:5, 57. O. Herzog (I. Supakova) 7:5, 59. M. Brolund (S. Adank) 7:6 |
Strafen:
2 mal 2 Minuten gegen Frauenfeld; 2 mal 2 Minuten gegen Zug Bemerkungen: 40. Time Out Frauenfeld |
Aufstellung Zug United:
D. Liechti (G), M. Müller (G), N. Kistler, S. Burkhardt, S. Inglin, I. Supakova, K. Paloncyova, R. Bichsel (C), W. Noga, S. Ott, O. Herzog, E. Trojankova, A. Krummenacher, R. Gemperle, N. Städler, S. Kuster (TS), A. Hök, S. Rüttimann, A. Röösli, A. Reber |
Aufstellung UH Red Lions Frauenfeld:
J. Schenk (G), N. Sieber (G), S. Goetz (G), M. Diethelm, S. Adank, L. Sgier, M. Brolund (TS), D. Schnetzer, L. Hofmann, S. Merz, A. Beck, V. Lenz, S. Fitzi, J. Kradolfer, L. Müggler, S. Meister, P. Vacinova, D. Weber, S. Brändli, L. Rüber, A. Steiger |