Zum fünften Spiel der Saison traf man sich im Schatten der Hardau-Hochhäuser in Zürich. Während sich die Spieler gewissenhaft auf die bevorstehende Partie vorbereiteten, sinnierte man unter den anwesenden Eltern, wie prächtig wohl die Aussicht vom obersten Stock aus sei und ob es in den bis zu 33 Stockwerken hohen Türmen auch einen Lift gibt (klar, den gibt es).
Vom Braunrot der besagten Wohntürme wechselte man dann zum Froschgrün des Hallenbodens in der Hardauhalle und wartete auf den Startschuss der Partie.
GC hatte gegen die spielstarken Zuger – ähnlich wie die bisherigen Gegner – die Taktik gewählt, möglichst kompakt zu verteidigen. So kamen die Kolinstädter zu viel Spielanteilen und, je länger das Spiel dauerte, auch immer häufiger zu hochkarätigen Chancen. Gleichzeitig musste man aber stets aufpassen, in der Mittelzone keine Bälle zu verlieren, denn diese wussten die Zürcher während des gesamten Spiels jeweils mit schnellen und gefährlichen Gegenzügen auszunutzen.
In der 12. Minute konnte Finn Amrein den Bann brechen und eine der vielen Zuger Chancen zu einem Tor ummünzen. Danach sündigten die Zuger in vielen weiteren Abschlüssen, aber immerhin konnte man hinten dichthalten, sodass der erste Pausentee bei einer knappen 1:0 Führung kredenzt werden konnte.
Im zweiten Drittel nahm die Treffsicherheit der Spieler auf beiden Seiten plötzlich zu. Zunächst gelang den Zürchern der Ausgleich, dann konnte Zug auf 4:1 davonziehen, bevor GC mit zwei eiskalten Kontern wie aus dem Nichts wieder auf 4:3 verkürzen konnte. Obwohl die Zuger bis dahin mehr vom Spiel gehabt hatten und eigentlich höher hätten führen können, durfte man immerhin mit einer knappen Führung in den Schlussabschnitt gehen.
Dieser Schlussabschnitt stand dann unter dem Motto «Wilder Westen». Hüben wie drüben wurde aus allen Lagen geschossen, an den Banden entwickelten sich harte Duelle um die Vorherrschaft im Saloon, mittels Flip-Pässen wurde hoch gepokert und am Schluss wurde sogar eine Postkutsche überfallen (Ok, der letzte Punkt ist frei erfunden).
Zug konnte in diesem Getümmel zunächst wieder auf 6:3 davonziehen, aber GC verkürzte erneut auf 6:5. Schliesslich war es Levin Schaffert, der mit dem 7:5 für Zug den Schlusspunkt setzen konnte. Trotz des knappen Spielstands hatte man als Zuschauer aber nicht das Gefühl, dass es für die Zuger noch allzu brenzlig werden könnte. Das zeigte sich unter anderem darin, dass in der Schlussphase GC nicht dazu kam, dem Torhüter mit einem sechsten Feldspieler zu ersetzen, denn Zug war schlichtweg zu oft im Ballbesitz. So wurden auch die letzten Minuten runtergespielt und Zug holte sich den vierten Sieg im fünften Spiel.
[Bild: M. Nussbaum / Text: F. RIspoli]