Nach einem harzigen Start konnte Zug im Schlussabschnitt den HC Rychenberg distanzieren und siegte dank einem Hattrick von André Andersson 9:4.
|13.09.2020/Peter Rohner|
Die neue Saison brauchte wenig Anlaufzeit. Vor allem die Gäste schienen besser bereit. Als die Zuger Neuverpflichtung André Andersson einen Angriff schwungvoll lancieren wollte, stibitzte ihm HCR-Finne Jami Manninen den Ball weg, bediente Tobias Studer, der wiederum den vor dem Tor völlig freistehenden Luca Dall’Oglio fand. Das Winterthurer Eigengewächs eröffnete das Skore bereits nach 63 Sekunden – der erste Treffer in der neuen NLA-Saison. Während die Winterthurer aus gesicherter Abwehr weiter gefährlich blieben, harzte das Spiel des Heimteams, so dass sich vermutlich nicht wenige an den missglückten Auftritt vor zwei Wochen im Supercup gegen Alligator Malans erinnert haben dürften. Gleich 2:14 gingen die Zuger damals unter. Die Winterthurer nutzten ihre Überlegenheit im ersten Drittel zum sehenswerten 2:0. Captain Nils Conrad legte quer auf den abermals völlig freistehenden Dall’Oglio. Staunender Zuschauer: André Andersson.
Der Schwede legte später jedoch noch genügend Zeugnis ab, weshalb ihn die Zentralschweizer an den Zugersee geholt haben. Doch vorerst stand – durchaus im Wortsinn – ein Zuger Eigengewächs noch im Zentrum. Yannick Schelbert rückte mit in den Angriff auf und von seinem Fuss kullerte der Ball kurz vor der ersten Pause über die Linie zum eher schmeichelhaften 1:2. Im zweiten Drittel – es ging wegen Corona ohne Seitenwechsel weiter – standen die Zuger gefestigter und überrannten die Rychenberger wiederholt mit ihren blitzschnell vorgetragenen Kontern. Andersson düpierte Nationalverteidiger Nils Conrad und glich mit einem platzierten, scharfen Handgelenkschuss aus. Und zu Spielmitte schloss der Zuger Junior Severin Nigg einen Gegenangriff zur erstmaligen Führung ab. Das Timeout der Gäste kurz darauf verblieb praktisch wirkungslos, vielmehr gelang Adrian Furger im Powerplay noch das 4:2. Doch verfielen die Zentralschweizer zum Ende des zweiten Abschnitts wieder in die Fehler aus dem ersten Drittel. Winterthur nutzte das zu einem herrlich herausgespielten Tor: Sämi Gutknecht fand Patrik Doza, der sich mit einer geschickten Drehung löste und Moritz Schaub freistehend vor dem praktisch leeren Tor anspielte.
Nur ein Tor Differenz zur zweiten Pause liess beide Trainer die Kräfte konzentrieren. Mit dem deutlich besseren Effekt für Zug United. Alexander Hallén, der zweite neue Schwede, drückte gemeinsam quasi mit Nigg einen Ball ins Tor. Andersson hatte den Ball in den Slot gespielt. Dann folgte dessen grosser Auftritt: Erst traf auf der linken Seite nach vorne sprintend via rechten Innenpfosten. Dann folgte das Tor des Abends: Severin Nigg legt den Ball ab auf Andersson, der sich den Ball selbst zwischen den eigenen Beinen vorlegte und wuchtig in die nahe Ecke donnerte. Früh versuchten sich die Winterthurer, nachdem Hallén noch das 8:3 erzielt hatte, ohne Torhüter. Auch dies blieb ohne Erfolg. Spätestens nach Alexander Larssons 9:3 rund fünf Minuten vor dem Ende waren die Punkte verteilt.
Telegramm
Zug United – HC Rychenberg Winterthur 9:4 (1:2, 3:1, 5:1)
Dreifachsporthalle Kantonsschule Zug, Zug. 134 Zuschauer. SR Wehinger/Zurbuchen.
Tore: 2. Dall’Oglio (Studer) 0:1. 10. Dall’Oglio (Nils Conrad) 0:2. 20. (19:24) Schelbert (Rubi) 1:2. 25. Andersson 2:2. 30. Nigg (Hallén) 3:2. 34. Furger (Andersson/Ausschluss Schaub) 4:2. 35. Schaub (Doza) 4:3. 43. Hallén (Andersson) 5:3. 45. Andersson (Nigg) 6:3. 48. Andersson (Nigg) 7:3. 51. Hallén (Nigg) 8:3. 56. Larsson 9:3. 60. (59:37) Manninen (Nils Conrad) 9:4.
Strafen: keine Strafen. 1mal 2 Minuten gegen HC Rychenberg Winterthur.
Zug United: Nilsson; Maurer, Mock; Staub, Schelbert; Tobias Flütsch, Schmidiger; Hallén, Nigg, Andersson; Rubi, Larsson, Furger; Bachmann, Laely, Knüsel.
HC Rychenberg: Schüpbach; Nils Conrad, Levin Conrad; Gutknecht, Aeschimann; Gutknecht, Foelix; Rutz; Manninen, Dall’Oglio, Studer; Wöcke, Doza, Schaub; Püntener, Krebs, Keller; Kern, Lutz.
Bemerkungen: Zug ohne Schälin (U21), Andri Flütsch, Menon, Khan, Kramer (alle nicht eingesetzt), Graf (oktroyierte Quarantäne), Odermatt und Uhr (beide verletzt). 31. Timeout HC Rychenberg. Rychenberg ab 54. bis 56. bei Ballbesitz mit sechstem Feldspieler.