Anlässlich des 20 Jahre Jubliäums sprach Petra Niemack mit Urs Brugger, dem Gründerpräsidenten von Zug United.
Was war die Motivation und die Vision für die Gründung von Zug United?
Der Kanton Zug war schon seit den 80er Jahren im Unihockey auf nationaler Ebene stark vertreten. Der Kanton stellte einmal gleichzeitig 3 NLA-Teams bei den Frauen und 1 NLA-Team bei den Herren. Jeder Verein hatte aber seine eigene Suppe gekocht und die Folge war, dass eine NLA-Mannschaft nach der anderen war aus der höchsten Liga abgestiegen war. Es herrschte eine heute unvorstellbare Rivalität zwischen den Gemeinden, es gab keine Zusammenarbeit. Die Folgen waren bei den Herren-Teams am augenscheinlichsten. Ursprünglich waren die Astros NLA, sie stiegen in die 1. Liga ab, dann spielte lange Hünenberg in der NLB, stieg dann in die 1. Liga ab und Anfangs 2000er Jahre waren die Highlands das stärkste Team des Kantons, ebenfalls in der NLB. Die Idee «Zug United» existierte schon seit Mitte der 90er Jahren; doch immer das stärkste Team im Kanton sträubte sich gegen eine Zusammenarbeit.
2022 setzten sich die Gründervereine Astros Rotkreuz, Einhorn Hünenberg und Zugerland an einen Tisch und beschlossen die Zusammenarbeit mit «Zug United» mit dem Ziel, langfristigen Spitzensport im Kanton Zug anzustreben.
Den Highlands drohte direkt in der Saison nach der Gründung von Zug United der Abstieg aus der NLB. Zug United spielte damals mit ihrem Team um den Aufstieg aus der 1. Liga, der aber bei weitem nicht gesichert war. Diese Notlage war der Startpunkt zur umfassenden Zusammenarbeit. Zug United transferierte seinen gesamten ersten Block in der Saisonmitte zu den Highlands und so konnte mit gemeinsamen Kräften der Ligaerhalt der ‘Zuger’ in der NLB sichergestellt werden. In der folgenden Saison schlossen sich die Highlands Zug United an und Zug United spielte fortan mit den Herren in der NLB. Das Damen-Team verteidigte damals den einzigen NLA-Platz im Kanton erfolgreich, bis heute.
Welche Persönlichkeit(en) hat/haben dich in der Zuger Unihockey Szene inspiriert?
Raphael Iten und Marcel Hänggi sind für mich äusserst inspirierende Figuren. Sie haben während zehn Jahren im Hintergrund die Junioren-Förderung über die Kantonsgrenze vorangetrieben und strukturiert, mit dem Ziel, die besten Junioren überregional zu finden und zu fördern und so für Zug United eine langfristige und starke Juniorenabteilung aufzubauen. Ihr Denken war langfristig geprägt, weit über die 10 Jahre ihres Wirkens hinaus. Dank ihnen wurde die Juniorenförderung Schritt für Schritt professionalisiert. Ihre Arbeit war die Basis für die starke Juniorenpräsenz heute. Ohne Ihren unglaublichen Einsatz wäre das Zuger Unihockey heute wohl nicht da, wo es jetzt steht.
Was fehlt deiner Ansicht nach im Kanton Zug?
Damen und Herren und alle Juniorenteams spielen in der höchsten Liga. Was wollen wir mehr.
Das einzige was fehlt, ist eine Unihockey-Halle mit 3’000 Tribünenplätzen.
Was wünscht du dem Verein für die Zukunft?
Ich wünsche dem Verein, dass er den vor 20 Jahren angestrebten Weg zum Spitzensport im Kanton Zug so konsequent weiterverfolgt, dass die Professionalisierung weiter mächtig voranschreitet, dass weiterhin unsere Junioren in die Topteams integriert werden und dass wir bald den ersten Meistertitel in Zug feiern dürfen.
Was war deine grösste Herausforderung als Präsident?
Meine Zeit als Präsident war kurz, da als «Gründungspräsident» meine erste Aufgabe war, so rasch wie möglich einen langfristigen Präsidenten in sein Amt zu heben. Markus Schindler war mit seiner Erfahrung die Perfekte Person für den Start und er hat seine Aufgabe hervorragend gemacht.
Meine Hauptaufgabe und die Hauptherausforderungen waren daher hauptsächlich vor der Gründung bis und mit zum Gründungsakt sowie in den ersten Monaten als ‘Zug United’ entstanden war.
Als speziellen Challenge ist wohl die Hallensituation zu erwähnen. Als neuer Verein mit Sitz in der Stadt Zug war es politisch ausserordentlich knifflig, in den Hallen der Gemeinden trainieren zu dürfen – denn diese hatten noch strikte ihr Gemeinde-Denken; und in Zug waren wir ein neuer Verein, der in der Hierarchie damals hinter Handball, Volleyball, Leichtathletik um die noch verfügbaren Hallenplätze kämpfen musste. Doch der Schweiss und der Einsatz hat sich langfristig gelohnt 😊.
Die Pressemitteilung zur Gründung von Zug United Ende Juni 2004
Die Pressemitteilung zur Gründung von Zug United Ende Juni 2004 gibt uns einen Einblick in die Anfänge des Vereins.
Das Projekt «Zug United» hat sich zu einem etablierten Leistungssportverein gemausert. Die 1. Mannschaft der Frauen und Herren spielen in der Top Liga, die Nachwuchsarbeit wird solide aufgebaut.
Freue dich: am 8. Juni 2024 feiern wir 20 Jahre Zug United. Folge uns auf Social Media – wir halten dich auf dem Laufenden.